Erfolgreiche Behandlung eines afghanischen Jungen

Von Mitte März bis Anfang Mai befand sich der kleine Jalil aus Afghanistan im Klinikum Fürstenfeldbruck, um seine Osteomyelitis behandeln zu lassen.

Der achtjährige Jalil wurde bei einem Erdbeben in Afghanistan vor zwei Jahren eingeklemmt. Er erlitt dabei einen komplexen offenen Unterschenkelbruch, der trotz mehrerer Eingriffe in seinem Heimatland nie ausheilte. Die Hilfsorganisation „Kinder brauchen uns e.V.“ (KBU) arrangierte daher Anfang dieses Jahres gemeinsam mit dem Landratsamt Fürstenfeldbruck seinen Transport nach Deutschland.

Operative und medikamentöse Therapie haben angeschlagen

„Durch die Verletzung hatte sich der gesamte Schienbeinknochen bakteriell infiziert“, erläutert Dr. Andreas Ewert, Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie. „In zwei Operationen wurde das Schienbein gereinigt, die infizierten Anteile des Knochens entfernt, Antibiotikaträger direkt in das Schienbein eingebracht und umfangreiche Proben entnommen, um im Anschluss eine optimale Antibiotikatherapie durchführen zu können“, ergänzt Oberarzt Johannes Liebl, der den Jungen operiert hat. „Auf Grund der speziellen Keime, die wir in Jalils Knochen gefunden haben, war postoperativ eine mehrwöchige intravenöse Antibiotikagabe notwendig. Knochen und Operationswunden sind glücklicherweise gut verheilt, sodass Jalil inzwischen auch wieder eigenständig laufen kann.“

Anfang Mai konnte Jalil nun in seine deutsche Gastfamilie entlassen werden, wo eine weitere mehrwöchige Behandlung mit Tabletten notwendig ist, bevor er in seine Heimat zurückkehren kann.

„Im Namen der KBU bedanke ich mich sehr herzlich bei Dr. Ewert und allen Ärzten und Pflegekräften im Klinikum, dass sie Jalil die Behandlung ermöglicht und seinen Aufenthalt so angenehm gestaltet haben“, äußerte sich Jamal Farani, der den Jungen im Namen der Hilfsorganisation in Fürstenfeldbruck betreut hat.

Auch Landrat Thomas Karmasin dankte dem Team des Klinikums für die Unterstützung: „Als die KBU auf mich zukam, war ich froh, in der Kreisklinik gleich auf große Bereitschaft zu stoßen. Ich freue mich, dass sich das Spezialisten-Team der Klinik der ärztlichen Versorgung angenommen hat und wünsche Jalil alles Gute für eine rasche Genesung.“

KBU ermöglicht afghanischen Kindern medizinische Behandlung

Die KBU koordiniert seit 2002 humanitäre Hilfen für Kinder aus Afghanistan in der Form, dass ihnen eine kostenlose, medizinische Versorgung in Deutschland zugänglich gemacht wird. Während der Zeit, in der sie von zu Hause fort sind, leben sie in Gastfamilien, die vom Verein ausgewählt und vermittelt werden. Nach dem Aufenthalt in Deutschland gehen sie wieder zurück in ihr Heimatland, in ihre Familien.

im Bild oben: ganz vorne: der kleine Jalil; v.l.n.r.: Oberarzt Johannes Liebl/UCH, PD Dr. Florian Weis/Chefarzt der Anästhesie, Dr. Andreas Ewert/Chefarzt UCH, Laura Staat, Arnise Haxhiu und Ana Maric vom Pflegeteam der Station, Frauke Utzerath/stellv. Pflegedirektorin, Jamal Farani/KBU